Ein Blick hinter die Freestyle-WM – und in die Tiefen danach
Ich bin gerade zurück aus dem Engadin. Frisch aus St. Moritz. Aber das ist nur die Oberfläche. Diese Reise war mehrdimensional – in die Vergangenheit, in das Jetzt, in das, was kommt.
Eine Rückkehr zu alten Wettkampfstätten.
Ein Wiedersehen mit Menschen, mit denen ich früher Medaillen jagte und heute als Coaches, Volunteers oder Beobachter agieren. Ich bin auf einen neuen Zeitgeist getroffen. Einen Wandel, der begonnen hat – aber noch nicht ganz da ist.




Die Bühne des Glanzes – und was darunterliegt
Die Freestyle-WM hat einen neuen Benchmark gesetzt. Ein Ort. Alle Freestyle-Disziplinen. Eine Community vereint.
Fast schon wie der ursprüngliche olympische Gedanke: Alle gemeinsam unter einem Dach, international lebendig und vereint. Ein neues Kapitel für eine WM. Und doch – tief im System:
Immer noch das Gleiche.
- Die Medaillen zählen.
- Der Tag X entscheidet.
- Der Erfolg sichert das Budget.
Ich verstehe das.
Ich feiere die Schweizer Beteiligung, die mit neun Medaillen nach Hause ging. Meine persönlichen Highlights: Bronze im Team-Bordercross. Mathilde Gremaud – herausragend WM Gold im Slopestyle nach Verletzung und persönlich harten Zeiten. Aber daneben läuft ein zweiter Film.
Spin-to-win und das Vakuum danach
Die Luft riecht nach Adrenalin und Ehrgeiz. In der Pipe, im Big Air: Spin-to-win.
Mehr Umdrehungen, mehr Punkte, mehr Ruhm.
Aber dann kommt er: Scotty James. Neuer Snowboard Weltmeister – nicht durch die meisten Spins und die Höhe, sondern durch etwas anderes.
Etwas Eigenes. Und genau da – zwischen Spin und Stil – passiert die Magie. Zum Glück fühlen auch die Judges.
Unser Sohn Luam sieht zu, freut sich über das Foto. Auf die Frage, ob er ein Autogramm will, fragt er: “Für was denn?” … ich lache und bin stolz auf ihn. Auf sein Gespür für die neue Zeit.
Und: Athleten sprechen. Offen. Ehrlich. Tief. Nicht nur über Siege. Sondern über Leere. Über das Danach.
Mathilde Gremaud sprach davon, dass Weltmeisterin zu sein nicht automatisch gleichbedeutend ist mit einem glanzvollen Leben, vielleicht eher umgekehrt.
Eine Zeitgeist-Frau. Sie spricht über ihre Täler – öffentlich.
Und sie ist nicht allein. Heute hatte auch Lara Gut einen Artikel in den News darüber, dass sie oft Leere und Sinnlosigkeit empfand.
Ich kenne dieses Spannungsfeld.
Olympiasiegerin. Erfolgreich. Aber auch: Nicht immer überglücklich. Und niemand will sie sehen – die traurige Siegerin.
Doch: Was passiert nach dem Ruhm? Darf ich diese Seite auch leben?
Das Team hinter der Kulisse
Hinter jeder Spitzenleistung steht ein Team.
Nicht nur eines, das „macht“. Sondern eines, das mehr gibt. Extras geht.
Eines meiner Highlights in Engadin: 800 Volontärinnen.
Darunter auch ehemalige Weltcup- Freunde wie Renate Keller oder Brigitte Petruzzi – zwei Wochen lang in freiwilligem Einsatz.
Ohne Scheinwerfer. Ohne Applaus. Mit Herz.
Das hat mich bewegt. Demütig gemacht.
Erinnert: Ohne diese Menschen – kein Glanz. Keine Bühne. Keine Medaille.

Wer bist du in diesem System?
Die Erfolgreiche, die happy ist? Die Erfolgreiche, die durch Täler geht? Der Volontär, der extra gibt? Der Beobachter? Der Fan?
- Der Zeitgeist wechselt.
- Die Fragen verändern sich.
- Die Masken fallen – langsam.
Vielleicht ist jetzt der Moment.
Der Moment, dein eigener Spagat zu reflektieren:
Zwischen Performance und Pause. Zwischen Glanz und Tiefe. Zwischen Ziel und Sinn.
Bereit für ein Eintauchen in die Neue Welt. Echt. Klar. Ohne Spin to win. Dennoch erfolgreich … und erfüllt.
Du spürst, dass auch in dir ein neues Kapitel wartet – aber du weisst nicht, wie du es aufschlägst?
Dann lade ich dich ein an meinem Online-Workshop im April.
Unverbindlich. Echt. Für Menschen, die mehr wollen als Performance.
Ich freue mich auf deine Gedanken zum Wandel – und darauf, dich kennenzulernen.