Das Wort „Transformation“ ist mittlerweile in aller Munde, doch was bedeutet es wirklich?
Viele Menschen haben eine vage Vorstellung davon, doch die wahre Essenz der Transformation ist tiefer und komplexer.
Es ist ein Wandel, eine sanfte Entwicklung, die von innen heraus geschieht.
Sie ist nicht das Ergebnis äusserer Einflüsse, sondern entspringt der inneren Dynamik eines Menschen. Und genau das macht sie so kraftvoll.
In letzter Zeit habe ich mich intensiv mit der Frage auseinandergesetzt: Bist du ein/e Kreator/in oder ein/e Innovator/in?
Diese Unterscheidung hat mich tief bewegt, denn sie führt uns zur Wurzel unserer Denk- und Handlungsweisen.
Alle Menschen, mit denen ich arbeite, streben Veränderung an.
Doch wie oft fühlen wir uns gefangen in der Vorstellung, dass wir uns komplett neu erschaffen müssen? Es ist ein Gedanke, der uns glauben lässt, dass wir nur dann zufrieden und erfüllt sein können, wenn wir bei Null anfangen – alles bisherige über Bord werfen, um uns völlig neu zu definieren.
Doch ist das wirklich notwendig? Oder gibt es einen anderen Weg?
Kreation: Der Neuanfang aus dem Nichts
Die Idee, sich neu zu kreieren, klingt aufregend. Es bedeutet, aus dem Nichts zu erschaffen, völlig neu zu beginnen. Aber oft bedeutet dieser Neuanfang auch, dass wir vorher etwas zerstören müssen – sei es eine alte Denkweise, eine Beziehung oder ein Geschäftsmodell.
Diese Art von Veränderung fühlt sich manchmal wie ein Abbruch an, ein Schritt ins Unbekannte, bei dem wir etwas loslassen müssen, um neu aufzubauen.
Für manche Menschen ist dieser Weg der einzig denkbare. Es gibt diese innere Stimme, die sagt: „Ich muss alles neu machen. Alles bisherige loslassen.“
Das kann erfrischend sein, aber auch erschöpfend und aus einem Muster heraus entstehend: “Erst wenn ich bei 0 bin kann ich wieder aufstehen …” o. ä.
Innovation: Die sanfte Weiterentwicklung
Auf der anderen Seite gibt es die Innovation – ein Konzept, das auf etwas Bestehendem aufbaut und es verbessert. Innovation ist die Kunst, etwas Gutes noch besser zu machen.
Es bedeutet, den Wert in dem zu sehen, was bereits da ist und es auf eine Weise zu verändern, die es neu und aufregend erscheinen lässt, ohne es komplett zu zerstören.
Für viele Menschen ist dieser Ansatz weniger einschüchternd, denn er beginnt nicht aus einem Mangel, sondern aus einer Fülle.
Es ist die Erkenntnis, dass bereits etwas Gutes vorhanden ist und man nur Anpassungen vornehmen muss, um es zu optimieren.
Es stellt sich also die Frage: Bist du ein/e Kreator/in oder ein/e Innovator/in?
Diese Unterscheidung ist entscheidend, denn sie bestimmt, wie du mit den Herausforderungen des Lebens umgehst – sei es im Business, in der Beziehung oder im persönlichen Wachstum.
Ein Beispiel aus meiner Arbeit:
Ein Kunde, nennen wir ihn Paul, glaubte fest daran, dass er sein gesamtes Business neu aufbauen müsse.
Er wollte alles hinschmeissen und von vorn anfangen. Doch in unseren Gesprächen wurde klar, dass dies ein Muster in seinem Leben war – immer wieder alles abzubrechen, wenn es schwierig wurde. Darunter liegt ein Gefühl des Mangels.
Was, wenn er stattdessen nur kleine Anpassungen vornehmen müsste? Was, wenn er die Grundstrukturen seines Business behalten könnte und sich nur bewusst werden müsste, was ihm wirklich Freude bringt und dadurch Abläufe innovativ verbessern könnte?
Das alte Muster zu erkennen, war für ihn unglaublich befreiend.
Denn manchmal ist es einfacher, alles loszulassen, als sich der Herausforderung zu stellen, etwas Bestehendes zu optimieren.
Natürlich gibt es auch Menschen, die sich schwer damit tun, etwas zu verändern, selbst wenn es notwendig ist.
Sie halten an dem fest, was sie kennen, auch wenn es sie nicht mehr erfüllt. Für sie ist die Vorstellung, etwas „sterben zu lassen“, beinahe schmerzhaft.
Doch auch hier kann die Innovation eine Brücke sein – der sanfte Weg, etwas Altes zu bewahren und gleichzeitig Raum für Neues zu schaffen.
Dafür dürfen wir den Wert des Alten anerkennen.
Am Ende geht es darum, das eigene Muster zu erkennen. Neigst du dazu, alles hinzuschmeissen, wenn es schwierig wird, oder suchst du nach Wegen, um das, was du hast, zu verbessern?
Beide Ansätze haben ihre Berechtigung, doch die wahre Kunst liegt darin, zu wissen, wann welcher Weg der richtige ist.
Hier eine Gedankenspielerei: Stell dir vor, du würdest heute dein Business neu geschenkt bekommen.
Du beginnst nicht bei Null, sondern mit all den Ressourcen, die dir bereits zur Verfügung stehen.
Was würdest du tun? Welche Bereiche könntest du verbessern, um das Beste aus dem herauszuholen, was du bereits hast?
Wenn du mit dieser Haltung an Veränderung herangehst – aus einem Gefühl von Fülle und nicht aus Mangel – wirst du feststellen, dass Innovation viel leichter und spielerischer ist.
Es ist ein Geschenk, dass dich dazu einlädt, kreativ und zugleich strategisch zu sein.
Denn am Ende des Tages geht es nicht immer darum, alles neu zu machen.
Manchmal reicht es, das Vorhandene zu optimieren, um es in etwas Grossartiges zu verwandeln. Deine innerste Überzeugung legt den Grundstein.
Egal, ob du ein/e Kreator/in oder ein/e Innovator/in bist, die entscheidende Frage bleibt: Wie möchtest du dein Leben gestalten?
Welche Muster erkennst du in deinem Verhalten und wie kannst du diese bewusst nutzen, um die Veränderung zu erreichen, die du dir wünschst?
Um noch einmal am Anfang dieses Artikels anzuknüpfen:
Transformation = Tiefste Veränderung, bei der vorrangig im INNEN alles NEU wird und im Aussen manchmal sogar alles gleich bleibt.